Gerlinde Heinke

Geboren 1952 in Northeim/Han. 

 

Ich begann im Sommer 1992 mit dem Malen, als buchstäblich über Nacht der Beginn eines Bildes vor meinem geistigen Auge entstand. Am Morgen dann suchte ich zusammen, was ich an Mal-Utensilien finden konnte und begann zu malen, die Vision auf Papier zu bringen. Das erste Bild entstand: ineinander gefügte Dreiecke, Quadrate und Kreise. Ich entdeckte damals meinen Sinn für geometrische Formen und Linien. Daraus und aus meiner Liebe zu Farben entwickelte sich nach und nach mein ganz eigener Stil. Kreise, Spiralen, Schwünge und Linien haben die anfänglich strengen geometrischen Formen abgelöst. Und aus den zuerst eher bunten Bildern entwickelte ich farblich aufeinander abgestimmte Kompositionen, erst flächig, eher zweidimensional, dann zunehmend räumlich aufgebaut.

 

Vor etwas mehr als zwei Jahren entdeckte ich dann das Zeichnen. Bleistift und Farbstift sind seitdem mein Metier. Als ich zu zeichnen begann, entwickelte ich auch meinen Stil weiter. Die Motive und Formen, die entstehen, sind komplexer, tiefer. Wie bei meiner Malerei arbeite ich auch beim Zeichnen völlig ohne Vorlage. Alle Motive entstehen in meinem Inneren und entwickeln sich Schritt für Schritt. Es beginnt mit einem Schwung, einer Linie oder einem Kreis und dann lasse ich meiner Hand und meiner Intuition freien Lauf. Das heißt, wenn ich zu zeichnen beginne, weiß ich nicht, wohin mich der erste Impuls führen wird. Die Kreise, Spiralen und verschlungenen und geschwungenen Linien geben der Zeichnung eine Tiefe, Bewegung und Lebendigkeit, die mich jedes Mal aufs Neue fasziniert. Diesen Prozess des Entstehens empfinde ich als höchst meditativ, entspannend und inspirierend. 

 

Der nächste Schritt waren die Collagen. Sie entstehen dadurch, dass ich zwei Motive in schmale Streifen schneide und sie dann versetzt zusammenfüge. Ich kombiniere meine Zeichnungen oder Gemälde mit gezielt ausgesuchten Motiven wie z.B. Kalenderblättern oder Vergrößerungen von Postkarten. Durch dieses Kombinieren zweier vollkommen verschiedener Genres - Zeichnung und Fotografie - entsteht sozusagen eine dritte Dimension, ein völlig neues Bild. Wobei hauptsächlich die Zeichnung, das Gemälde noch zu erkennen ist. Das zweite Motiv tritt eher in den Hintergrund und fügt sich in das neu entstehende Bild ein.  Ich selbst finde es immer wieder spannend zu sehen, wie sich dieses neue Werk Streifen für Streifen entwickelt, wie sich die beiden Ursprungs-Motive zu einem neuen vereinen.

 

Seit Oktober 2009 bin ich bei Margot Weiss, Simmern, in künstlerischer Ausbildung. Sie war und ist mir auf meinem künstlerischen Weg eine wunderbare Lehrerin, von der ich sehr viel gelernt habe und die mich in der Weiterentwicklung meines Stils und meiner Ideen fördert. 

 

Inzwischen habe ich eine kleine Produktpalette entwickelt, die ich aus Fotografien meiner Gemälde, Zeichnungen oder Collagen fertige: Kunstkalender, Geburtstagskalender, Postkarten sowie handgefertigte Grußkarten.